Aktuelle (vermutlich vorerst finale) Fassung des AI-Acts geleaked

Wie Heise berichtet wurde vor gut einer Woche der kommende AI Act für Europa geleaked. Diese Act tritt in Kraft, sobald die betroffenen Staaten der Fassung zugestimmt haben.

Kern ist der Mensch

Die Regulierungen rund um KI stellen den Mensch und die Verlässlichkeit von KI in Bezug auf den Menschen betreffende Aspekte (wie Gesundheit, Grundrechte, Demokratie etc.) in den Vordergrund. Gleichzeitig wird das Ziel betont, dass Innovationen möglich bleiben. Mein „Gedächnisprotokoll“ erinnert sich an ein Beispiel aus einer anderen Quelle (es ist mir leider entfallen, wo ich das gelesen habe), die besagt, dass z. B. ein KI-Dienst, der Bewerbungen automatisiert miteinander vergleicht und in ein Ranking bringt als kritisch angesehen wird. Mit der „Personalerbrille“ auf, empfinde ich das jedoch nicht als regulierungswürdig, da sich solche Systeme in kürzester Zeit als ineffektiv herausstellen werden, da findige Bewerber*innen die Kriterien der KI schnell „knacken“ werden und das System so (aus-) nutzen. Sobald das passiert und sichtbar wird, sollte so etwas schnell wieder uninteressant für Personalsuchende werden. Wichtig wird im Rahmen des AI-Act sein, dass es zu keiner Überregulierung kommt. Bei 900 Seiten Umfang könnte dies jedoch zu befürchten sein.

Wie geht es weiter?

Die „große“ Abstimmung ist für Freitag, 02.02.2024 vorgesehen. Nach Zustimmung der Länder kann der AI-Act für Europa in Kraft treten. Damit ist jedoch nur ein Grundlagenwerk bereitgestellt. Voraussichtlich wird es für besonders kritische / risikobehaftete Systeme, die zusätzliche Vorgaben benötigen, zusätzliche Regelungen geben. Ob und wie so etwas aussieht, wird die Zeit zeigen. Dass wir in Europa durchaus in der Lage sind, zu viele Regeln für zu viele Details festzulegen, ist klar. Es bleibt gleichzeitig die Hoffnung, dass Europa eine gute Mischung zwischen Risikominimierung und Innovationsermöglichung findet.

externer Link: Quelle (Heise)
externer Link: Quelle (Handelsblatt)